Wer trinkt schon Primitivo? 💥 Hype um Kultweingut Carlisle

SHOP | WEINABO | WEINPAKETE | SALE | MAGAZIN

Banal oder genial

WER TRINKT SCHON PRIMITIVO?

Carlisle Winery & Vineyards – USA, Sonoma Valley

Die Wahrheit über den beliebtesten Wein der Deutschen!

Liebe Walinautinnen und Walinauten,

banal oder genial? Primitivo oder Zinfandel, das ist keine Frage. Handelt es sich hier doch um zwei Varianten ein und derselben Rebsorte. In Italien wird sie meist zu belanglosen Cola-Weinen gekeltert, die vor allem durch marmeladige Frucht und Restsüße im zweistelligen Bereich glänzt. Massentauglichkeit ist das Stichwort. Komplexität, Tiefe und Feinheit sucht man vergebens. Es geht anders. Mit der richtigen Behandlung ergibt sie komplexe Weine mit wenig Säure, unverkennbarer Umami-Würze und intensiver Frucht. Insbesondere die Trauben von alten Reben liefern fantastische Qualitäten mit Charakter und reichlich geschmacklicher DNA.

Einen bemerkenswert anderen Weg, geht Mike Officer mit seinem Kultweingut Carlisle. Im kalifornischen Sonoma County keltert er Spitzenstoffe aus uralten, historischen Rebanlagen. Vor kurzem gaben er und seine Frau Kendall bekannt, dass mit dem Jahrgang 2024 Schluss ist.

Mit der Schließung des Weingutes dürften die Stoffe von Carlisle noch gesuchter werden. Die Old Vine Zinfandel können ohne weiteres 15 Jahre und mehr reifen. Wer sich noch eine Vertikale der Weine in den Keller legen möchte, sollte jetzt zuschlagen. Die fantastischen Stoffe von Kendall und Mike gehören zur Speerspitze Kaliforniens – unabhängig von der Rebsorte! Ihre Weine rechtfertigen den um sie entfachten Hype zu einhundert Prozent. Trinkt mehr Zin! Wer braucht noch Primitivo.

Auf mehr Spaß im Glas,
Bianca, Hendrik und das WaL-Team

Hier geht's zu den Zinfandels

2019 Dry Creek Valley
Ein wunderbarer Stoff mit brachialer Frucht und gleichzeitiger Frische. Wie ein Bulldozer im Vorwärtsgang schiebt sich das über die Geschmackspapillen und hinterlässt pure Begeisterung. Mit 13% Petit Sirah für mehr Körper, Farbe und sattere Textur ausgestattet. Die Trauben kommen von Teldeschi (in den 1890ern gepflanzt) und Mounts Ranch (in den 1950er gepflanzt) im Dry Creek Valley. Intensiv, floral in der Nase, am Gaumen etwas herzhafter und mineralischer als die anderen Weine von Carlisle. Königlich-köstlicher Stoff!

93 P. Erin Brooks (Robert Parker Wine Advocate)

Hier geht's zum 2019 Dry Creek Valley

2019 Papera Ranch
Die Weine von dieser alten Anlage sind immer etwas rotfruchtiger als die anderen Single-Vineyards aus der Range von Carlisle. Grund hierfür ist der geringere Anteil Carignan im Weinberg. Gepflanzt wurden die Reben 1934 von Celestino (“Charley”) Papera. 96% sind Zinfandel, die restlichen 4% verteilen sich auf Carignan, Cabernet Franc und Petit Sirah. Jetzt mit etwas Reife sind die Aromen vom Ausbau im teilweisen neuen Holzfass perfekt integriert. Satte Frucht trifft auf rauchig-würzigen Duft. Für Mike Officer einer der wichtigsten Weine und für uns ein Paradebeispiel für Old-Vines Zinfandel.

95 P. Erin Brooks (Robert Parker Wine Advocate)

Hier geht's zum 2019 Papera Ranch

Hier geht's zur Range von Carlisle

Im Tal der vielen Monde
Begonnen hat alles ganz klein in der heimischen Küche in San Francisco. Später gründete Mike Officer gemeinsam mit seiner Frau Kendall das Weingut Carlisle in Sonoma County. Ihren ersten Jahrgang (1997) kelterten sie noch komplett in der eigenen Garage. Von Anfang an setzten sie auf old vines. Mike ist unter anderem Gründungsmitglied der “Historic Vineyard Society”, die sich dem Erhalt alter Weinberge verschrieben hat. Nach und nach bauten sie sich ein beeindruckendes Portfolio an Weingärten auf. Die Reben wurden alle zwischen 1888 und 1954 gepflanzt und sind Zeugen der vielfältigen Weinbaugeschichte Kaliforniens.

Klar kommen die Zins breitschultriger daher als viele andere Sorten. Trotz der Fülle sind sie mindestens genauso verführerisch. Gerade mit etwas Reife beginnen sie ihre ganze Pracht zu offenbaren. Durch perfekt getimte Lesezeitpunkte – oft mehrere im selben Weinberg – gelingt es Mike, sowohl die Frische in den Weinen zu erhalten, als auch die gewünschte Frucht und Power mit reinzubringen. Der wohldosierte Einsatz von Neuholz steht den Weinen ganz ausgezeichnet.

Das Ende einer Legende

Mit dem 2024er Jahrgang kommt leider das Aus für Carlisle. Kendall und Mike wollen nicht mehr!

“Doing business in California and complying with all the idiotic regulations in the states to which we ship have worn us out. We needed an exit strategy.”-Mike Officer

Quelle: WineSpectator.com

Einen Käufer haben die beiden trotz des großen Interesses bisher nicht finden können. Zumindest niemanden, der in ihren Augen ihr Erbe angemessen weiterführt. Eventuell wird es in den nächsten Jahren noch ein paar kleine Abfüllungen von Mike Officer geben. Doch das steht in den Sternen. Seine Sorgfalt und Hingabe werden dem kalifornischen Weinbau fehlen. Einer der Besten geht von Bord.

Hier geht's zum Portrait

We do care about history
Um die Rebsorte Zinfandel gibt es mehrere Legenden. Eine geht so. 1825 importierte George Gibbs für seine Rebschule auf Long Island die Rebsorte Zierfandler aus dem österreichischen Gumpoldskirchen. Irrtümlicherweise wurde dieser Lieferung vermutlich ein Paket Crljenak Kaštelanski zugeordnet. So heißt Primitivo aka Zinfandel übrigens in seiner ursprünglichen Heimat Kroatien. Bereits ab den 1960er Jahren wurde nach dem europäischen Ursprung des Zinfandel gesucht. Dem amerikanischen Pflanzenpathologen Austin Goheen fiel bei einer Italienreise der Primitivo auf. Er brachte ihn nach Kalifornien, um ihn mit Zinfandel zu vergleichen. Aufgrund seiner lediglich auf sichtbaren Kriterien basierenden Untersuchungen vermutete er, die Sorten seien identisch. Carole Meredith, Professorin für Önologie an der Universität in Davis, konnte 1999 die Identität beider Rebsorten durch Analyse der DNS feststellen.

Nachforschungen haben ergeben, dass die Primitivo-Rebe in Apulien erst seit 150 bis 250 Jahren angebaut wird. Da Zinfandel Mitte des 19. Jahrhunderts nach Kalifornien kam, blieb die Frage, wo der gemeinsame Ursprung beider Rebsorten zu finden sein könnte. Meredith und ihre Mitarbeiter waren schon in den 1990er Jahren Hinweisen gefolgt, nach denen ein Ursprung der Rebsorte in Kroatien liegen könnte. Sie verglichen über hundert verschiedene Proben, aber eine identische Sorte war nicht darunter. Die fanden sie erst Ende 2001 in der alten Sorte Crljenak Kaštelanski.

Wir sind für Dich da! Schreib uns bei Fragen, Anregung und Kritik:
office@weinamlimit.de

Du möchtest etwas am Erhalt dieses Newsletters ändern?
Einstellungen ändern oder Vom Newsletter abmelden

Wein am Limit GmbH
Offakamp 9 | 22529 Hamburg
040 3338 6182 | office@weinamlimit.de
UID DE355019740 | DE-ÖKO-037
Impressum | Datenschutz

Copyright © 2024 | WEIN AM LIMIT